B2B-Transaktionen befinden sich im Wandel: So verlangen Käufer wie Anbieter zunehmend nach modernen, digitalen Lösungen. Um mit den Entwicklungen Schritt zu halten, sind sowohl die richtige Technologie als auch entsprechendes Fachwissen erforderlich. Deshalb ergänzt Mirakl seine erstklassige SaaS-Plattform für Online-Marktplätze durch ein eigenes Netz aus Technologie- und Servicepartnern. So perfektionieren Unternehmen mithilfe unserer hochwertigen, verlässlichen Tools und Talente dauerhaft ihre E-Commerce-Performance.
Wir haben nachgefragt: Wie sehen die Mirakl-Partner SAP und Deloitte Digital die aktuelle B2B-Marktplatzlandschaft und wie wird sie sich 2022 verändern? Neben einem gezielteren Fokus auf Kundenbeziehungen und potenziellen Lösungen für anhaltende Lieferkettenunterbrechungen erwarten sie den Schritt ins Metaversum.
David König
Solution Manager, Industrielle Fertigung, SAP
Wer sich als B2B-Unternehmen auf den Wandel einlässt, findet in Online-Marktplätzen völlig neue Chancen.
In den letzten zwei Jahren mussten sich Hersteller bei der Kundenansprache neu orientieren. SAP konnte beobachten, dass B2B-Unternehmen in der industriellen Fertigung ihre Customer Experience stärker auf Endverbraucher ausrichteten, was sich sowohl im Online-Auftragsvolumen als auch in der Erweiterung und Einrichtung neuer Handelswebseiten widerspiegelt. Neue Handelskanäle werden schneller erschlossen, während Außendienstteams auch Aufgaben des Innendienstes übernehmen. Da Unternehmensevents im Präsenzformat oder der physische Kontakt mit Verkäufern nicht mehr möglich waren, gewann die digitale Interaktion mit den Kunden weiter an Bedeutung. Mit ihren neuen digitalen Onlineshops versuchen Hersteller nun, weiteren Nutzen aus ihren Investitionen zu ziehen.
Nachdem kein Ende der Pandemie in Sicht ist, werden sich Unterbrechungen der Lieferkette weiterhin auf die Verfügbarkeit von Ersatz- und Verschleißteilen auswirken. Damit wird es äußerst problematisch, blockierte Bestände durch das jeweilige Vertriebsnetz bis zum Einsatzort des Endkunden zu befördern. Ein Online-Marktplatz könnte hier Abhilfe schaffen. So könnten Händler und Dienstleistungsunternehmen gegebenenfalls überschüssige Beständeauch Kunden außerhalb ihres traditionellen Bereichs zugänglich machen. Marktplätze werden oft eingesetzt, um das Sortiment ohne höhere Fulfillment-Kosten auszuweiten. Außer Acht gelassen wird dabei ein weiterer Vorteil, sorgen sie doch für häufig benötigte, aber schwer zu beschaffende Artikel auch für ein größeres Fulfillment-Netz.
Gagan Mehra
Managing Director, Deloitte Digital
In Zeiten steigender Umsätze im E-Commerce bieten Online-Marktplätze Unternehmen eine flexible Grundlage.
Niemand konnte ahnen, dass die Pandemie so lange andauern würde. Doch das Kundenverhalten der letzten zwei Jahre zeigt eindeutig: Der Online-Handel wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen.
Um den steigenden Bedarf zu erfüllen, müssen Online-Unternehmen ihre Kunden mit einer größeren Produktauswahl überzeugen, ihr Angebot personalisieren, Verkäufer nahtlos integrieren und dem Kundenservice höchste Priorität einräumen. Verkäufer werden genauer darauf achten, auf welchen Marktplätzen sie aktiv sind, da ihnen ihre Reputation und Bewertungen marktplatzübergreifend anhaften werden. In neueren Kanälen wie dem Metaversum werden virtuelle Versionen von Online-Marktplätzen zu finden sein. Gleichzeitig gewinnt mit der Verschmelzung von virtueller und Online- bzw. realer Welt das Omnichannel-Geschäft weiter an Bedeutung.
Zunächst werden Marktplatzbetreiber Kundenanforderungen in diesen neuen, aufstrebenden Kanälen nur schwer erfüllen können, da es an Lösungen mangelt, die Kunden durch nahtlosen Datenaustausch zwischen den einzelnen Plattformen einen Gesamtüberblick liefern. Wie schon früher bei anderen Innovationen werden groß angelegte Marktplatzbetreiber anfangs eine Vormachtstellung erlangen, aber schließlich von effizienteren Akteuren überholt werden.
Sébastien Trahan
Director – Automotive Industry, SAP
Auch die Automobilindustrie bekommt steigende Kundenerwartungen zu spüren. Von diesem Wandel profitieren vor allem Erstausrüster – sogenannte OEMs –, die auf stärkere Kundenorientierung und intensiveren Kundenaustausch setzen.
Neben anderen Trends verändert derzeit insbesondere die Digitalisierung der Kundenbeziehungen die Landschaft der Automobilindustrie. Verstärkt durch andere groß angelegte Initiativen wie den Direktverkauf von Elektrofahrzeugen und Mobilität als Dienstleistung (MaaS), ist unmittelbare Kundeninteraktion heutzutage über die gesamte Wertschöpfungskette der Automobilindustrie nicht nur möglich, sondern äußerst relevant.
Neben dem direkten Verkauf neuer Elektrofahrzeuge und engeren Kundenbeziehungen können OEMs Letztere mit neuen Produkten und Services im Digitalsortiment maximal nutzen. Hierzu gehören unter anderem personalisierte Servicepakete und Abonnements. Die rasche Erschließung dieser neuen Einnahmequellen entspricht dem Geschäftsmodell von Marktplätzen, die schon bald noch zahlreicher auf dem Markt vertreten sein dürften. Ein weiteres Beispiel ist die steigende Zahl vernetzter Fahrzeuge: Die über Unternehmensnetzwerke ausgetauschten Daten eröffnen völlig neue Szenarien der vorausschauenden Wartung. Diese wird künftig auf Basis von Telematikdaten möglich; neue Servicepakete lassen sich zusammenstellen – Chancen, die niemand verpassen darf. Hierzu ist es für ein nahtloses Fulfillment unabdingbar, zahlreiche Lieferanten und Händler auf ein und derselben Plattform einzubinden und gebündelt anzubieten. Genau das unterstützen Online-Marktplätze.
Es ist nicht leicht, Netzwerke zusammenzuführen, den Prozess bis zum letzten Schritt – also Transaktion und Lieferung – zu unterstützen und dabei Konflikte zwischen den Kanälen zu vermeiden. Aber in der heutigen Welt erwarten Kunden Durchgängigkeit, Komfort und Qualität. Alle Branchen, auch die Automobilindustrie, werden Wege finden, sich hierauf einzustellen.
Kein Problem, denn es geht weiter: Nächste Woche erfahren Sie, was sich Adobe und die Merkle-Tochter LiveArea von 2022 erwarten.
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